Königliche Prominenz zu Besuch

Kronprinzessin Märtha von Norwegen, August 1940

Während des Zweiten Weltkrieges hatte das Hotel eine geheime Besucherin, als die in Schweden geborene norwegische Kronprinzessin Märtha hier mit ihren Kindern auf ihrer Flucht aus Norwegen übernachtete. Die Reise­gesell­schaft war auf dem Weg nach Liinahammar an der arktischen Küste, wo sie an Bord der "American Legion" ging. Reiseziel war Washington in den USA. Nur wenige Mitglieder des Hotelpersonals wusste von ihrer Ankunft und die Prinzes­sin wählte Inari wegen unserer ruhigen Lage. Nach ihrer Ankunft in Inari, wurden die königlichen Kinder, Ragnhild, Astrid und der künftige König Harald, damals drei Jahre alt, gefüttert und danach spielten sie mit den hoteleigenen zahmen Rentieren. Kurz vor Mitternacht die Prinzessin bekam einen Anruf aus Stockholm. Es war ihre Eltern, die ihr Glück für die gefährliche Ozean­über­que­rung wünschten.

Im Laufe des Abends die Prinzessin wollte vor ihrer Abreise noch die hotel­eigene Sauna benutzen. Aus diesem Grund wurde die Sauna am nächsten Morgen zu einer un­ge­wöhnlich frühen Stunde erwärmt. Die letzten Momente vor dem Verlassen von Inari verbrachte die Kronprinzessin Märtha auf einem kurzen Spaziergang entlang des Flussufers. Sie nahm Abschied von den nördlichen Stromschnellen und den sturm­gepeitschten Kiefern.

König Baudouin und Königin Fabiola von Belgien, Juni 1969

Der ehemalige Präsident Urho Kekkonen war ein grosser Freund von Lappland und er brachte seine Gäste oft mit in den Norden. Im Juni 1969 begrüsste das Hotel königliche Gäste aus Belgien. Die ganze Gemeinde Inari war voller Auf­regung, jeder Einwohner erhielt einen Brief mit den Anweisungen Sami- Kostüme zu tragen, den Hof zu reinigen und bei der Ankunft der Gäste die Flaggen hochzuziehen. Die Strassen wurden gepflastert, die Treppen am Flughafen bekamen eine frische Teerschicht, um einen Willkommensduft zu schaffen, und vor der Front des Hotels wurden Rasenstücke verlegt, die bereits im Süden gewachsen und nach Inari  transportiert worden waren.

Das königliche Paar übernachtete im Haus der Familie Nikula über den Hof des Hotels zu erreichen das mit neuen weissen Betten und dunkelblauen Markisen ausgestattet worden war, um für eine gute Nachtruhe der königlichen Gäste zu sorgen. Kaisu, zu dieser Zeit zwei Jahre alt, präsentierte Königin Fabiola bei deren Eintreffen einen Blumenstrauss. Als das Königspaar ins Haus ging, trippelte das kleine Mädchen ihm nach - in ihr eigenes Haus - und ging zielstrebig direkt zum Tisch mit einer Aufschnittplatte. Mutter Maija versuchte sie noch zu stoppen, aber König Baudouin hob Kaisu hoch, setzte sie auf sein Knie und sie teilten einen Snack.

Am Abend wurde die Gesellschaft auf eine Insel auf dem Inari-See geleitet. Der berühmte Küchenchef Pistokoski aus Rovaniemi wartete dort mit seinen Mitarbeitern neben Gas­herden, feinen Leinen, Silber und Porzellan, alles aus dem Pohjanhovi herbei­geschafft. Das Openair-Dinner umfasste geräucherte Maräne mit Morcheln, geröstetes Rentierfleisch und flambierte Crêpes mit Moltebeeren.

Die Rückfahrt zum Festland erfolgte nicht vor 2 Uhr. Danach unternahmen Präsident Kekkonen, König Baudouin und der örtliche Pfarrer Aittokallio eine Wanderung in der Mittsommernacht zur Pielpajärvi Wildniskirche, ohne dass dies jemand wusste. Der Pfarrer besichtigte mit seinen Gästen die Kirche und machte Tee auf einem Holzfeuer. Der König nahm ein Bad im See Pielpajärvi und alle drei kamen nicht vor 6 Uhr zurück ins Hotel.

Königin Juliana und Prinz Bernhard der Niederlande September 1974

Das königliche Paar aus Holland plante seine Reise nach Inari nachdem es von den Erfahrungen ihrer Nachbarn gehört hatte. Es blieb über Nacht nicht in Inari, sondern kam zum Mittagessen ins Hotel und bereitete sich auf seine Campingnacht am Lemmenjoki vor.

Chefkoch Pistokoski hatte wieder zum Mittagessen eingeladen und dieses Mal bestand sein Menu aus einer Suppe mit luftgetrocknetem Rentierfleisch, ein­gelegtem rohen Lachs und Preiselbeeren Parfait. Die Gesellschaft besuchte auch das Outdoor-Samenmuseum. Nach einer überlieferten Geschichte sah Königin Juliana in einem kleinen Pferch einige Rentiere und sie fragte: "Ist das Rentier gefährlich?" Nachdem sie eine negative Antwort erhalten hatte, schlich sie in das Pferch und sagte mit einem verschmitzten Lächeln: "Ich bin froh, dass mein Premierminister nicht hier ist, er würde mir verboten haben, hinein­zu­gehen." Im Museum war auch Goldwaschen auf höchstem Niveau zu sehen. Die könig­liche Gesellschaft wurde von den örtlichen Legenden Nipa Raumala, Kokko-Heikki und Yrjö "der Bär" Korhonen unterrichtet.

Am Abend reiste die Gesellschaft ins Dorf Lemmenjoki, wo ein Campingplatz gebaut worden war. Zum Essen gab es pochierte Rentierzunge, traditionellen Joik Gesang und von den Gastgebern wurde den königlichen Gästen Hand­werkskunst der Samen präsentiert. Königin Juliana und Prinz Bernhard er­hielten ein Paar aus Rentier gefertigte Winterstiefel und andere Gäste bewun­derten das Kunsthandwerk der Skolt-Samen. Die niederländische Gesellschaft ging nicht ohne eine Sauna weg. In dieser Zeit wurden nicht weniger als drei Saunen erwärmt und Königin Juliana genoss ein kühles Bad im Fluss Lemmenjoki ...